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Jahresrückblick und Ausblick auf 2021

Jahresrückblick und Ausblick auf 2021

Rückblick 2020 Ausblick 2021

Das Jahr 2020 hat sicherlich so niemand vorhersehen können.

Wer hätte gedacht, dass man nur noch maskiert in eine Bank darf?
Oder das man tatsächlich mal Ausgangssperren erlebt?

Corona hat unser Leben auf den Kopf gestellt und viele Arbeitnehmer/innen und Unternehmer hart getroffen.

Ich bin daher sehr dankbar, dass ich nicht in der Kultur-, Reise- oder Gastro- Branche arbeite.

Auch wenn es sehr hart klingt, für mich hat Corona – beruflich gesehen – sogar einen kleinen Vorteil gebracht. Als Softwareentwickler / Produktmanager arbeite ich größtenteils an Software die „in der Cloud“ liegen. Ob ich das aus dem Büro oder von zu Hause mache, ist eigentlich völlig egal.

Homeoffice – macht vieles einfacher

Mein Arbeitgeber hat sich mit Homeoffice aber immer sehr schwergetan. Ja, einzelne Homeoffice Tage waren möglich, aber sollten sich nicht häufen.

Und nun? Mit kleinen Ausnahmen im Spätsommer bin ich quasi seit März im Dauer-Homeoffice und es funktioniert.

Ich spare jeden Tag 60-70 Minuten im Auto. Allein diese Stunde war in den ersten Wochen Homeoffice ein echt spürbarer Zeitgewinn.

Daher dachte ich mir, diese Stunde wird genutzt, um mich endlich wieder sportlich zu betätigen. Also habe ich wieder mit dem joggen angefangen. 8 Tage später lag ich flach im Bett mit Antibiotikum.
Lungenentzündung! Soviel zum Thema „Sport ist Mord!“.

Aber Homeoffice ist wirklich sehr angenehm, auch wenn berufliches und privates spürbar vermischt wird.

Früher habe ich berufliches und privates strikt getrennt. Wenn ich aus gestempelt war, war ich aus gestempelt.
Heute lese ich auch mal beim Frühstück schon die ersten E-Mails oder mache noch abends auf dem Sofa Kleinigkeiten. Im Gegenzug bin ich sehr dankbar, dass ich nun auch das Mittagessen gemeinsam mit meiner Frau und den Jungs verbringen darf.

Meine Jungs finden es auch ganz toll, dass Sie plötzlich auch von Papa aus dem Kindergarten abgeholt werden können.

Von daher ist das Homeoffice eine sehr positive Erfahrung für mich und ich hoffe, dass unsere Führungskräfte auch nach Corona offen für bleiben. Auch, wenn 100 % Homeoffice langsam nerven. So ganz ohne Kollegen/innen und den direkten Austausch ist es auch doof. Aber so 70 % bis 80 % der Arbeitszeit im Homeoffice zu leisten, wäre schon echt cool.

Meine Finanzen – ein MEGA Jahr

Die Aktienmärkte haben sich 2020 nun völlig von der Realität verabschiedet.

Überall ist Kurzarbeit, überall drohen Insolvenzen, die Wirtschaft fährt auf Minimum herunter und ganzen Branchen wurde der Saft gleich ganz abgedreht.
Aber die Börsenkurse steigen und steigen.

Daher ist das Jahr 2020 – finanziell gesehen – ein äußerst gutes Jahr gewesen.

Mit meinen ETFs liege ich wieder sehr gut im Plus. Das liegt auch daran, dass ich mutig genug war und im Februar und März ordentlich nachgekauft habe. Meine Drei-ETF-Strategie für meine Altersvorsorge war auch in 2020 wieder sehr erfolgreich.

So liegen vor allem der MSCI World und der MSCI EM – ETF wieder gut im Plus. Nur der Stoxx Europe 600 ist mit einem Plus von knapp 2 % eher ein kleiner Spielverderber.

Mein neues Ziel: Dividenden-Aktien

Ich bin eigentlich kein Freund von Einzeltiteln. Wer meinen Blog verfolgt, der kennt vielleicht auch meinen Artikel: Warum Aktien Scheiße sind.

Trotzdem habe ich vor 3 Jahren – aus Leidenschaft – Apple Aktien gekauft und diesen Kauf nie bereut. Immer wieder freue ich mich über die Dividendenzahlungen. Deshalb hatte ich auch kurz nach dem Apple Kauf ein ganz simples und einfaches Dividenden Depot aufgebaut.

Im März-Crash habe ich aber nicht nur den Vanguard Dividenden ETF nachgekauft, sondern auch bei Einzeltiteln zugeschlagen. Und mir folgende Dividenden Aktien ins Portfolio geholt:

  • Coca-Cola
  • Kraft Heinz
  • Daimler
  • Fresenius (im Oktober gekauft)
  • Bayer (im Oktober gekauft)

Es wird niemanden überraschen, aber die Börse ging in den letzten Monaten dermaßen steil nach oben, dass ich mit allen Aktien dick im Plus bin.

Mein Sorgenkind: P2P-Kredite

Im Februar stellte Grupeer die Auszahlungen und damit den Geschäftsbetrieb ein. Der Verdacht: Betrug! Über 1000 Euro sind damit vermutlich verloren.

Damit startete das Jahr für mein P2P-Portfolio erstmal ganz schön holprig. Nach dem Schock im Februar folgte der Finanzcrash im März mit dem Lockdown in Europa.

Natürlich steigt in solchen Situationen der Kapitalbedarf. Aber auch das ohnehin hohe Risiko steigt weiter. Denn die wirtschaftliche Lage ist angespannt. Wer in Kurzarbeit oder Arbeitslos ist, für den werden Kreditverbindlichkeiten schwieriger zu bedienen sein.

Daher folgte ein temporärer Ausstieg bei einigen P2P-Plattformen. Bei anderen Plattformen wie Mintos, Bondora und PeerBerry bleibe ich investiert, allerdings nicht mehr mit alten Höchstbeträgen.

Auch in 2021 werde ich die Situation weiter genau verfolgen. Vor allem wie sich die wirtschaftliche Lage entwickeln wird.

Immobilien Crowdinvesting

Das Immobilien Crowdinvesting habe ich weiter ausgebaut. Hier setze ich vor allem auf EstateGuru. Auch in 2020 hat EstateGuru bewiesen, dass mit ausgefallenen Immobilien-Projekten noch Geld verdient werden kann. Nach knapp 120 Projekten (68 zurückgezahlt, 50 laufen) bin ich mega zufrieden. Vor allem mit der zweistelligen Rendite.

Aber auch bei Exporo Bestand habe ich weiter investiert. Hier investiere ich in Bestandsimmobilien und verdiene an den Mieteinnahmen mit. Auch dieser Bestandteil in meinem Portfolio wächst und sorgt für quartalsweise Ausschüttungen. Perfekt für meine „passives Einkommen Strategie“.

Kryptowährungen

An Weihnachten 2017 bin ich in Kryptowährungen eingestiegen und hatte großartige drei Wochen, mit tollen Buchungsgewinnen.

Danach ging die Katastrophe los und alles stürzte in den Keller. Überlebt habe ich das nur, weil ich meine Gefühle in meinem Krypto-Tagebuch sarkastisch verarbeitet habe.

Jetzt steht der Bitcoin bei über 22.000 Euro. Und ich bin sogar im Plus. Wer hätte das gedacht?

Nun bin ich am überlegen, ob ich abseits des Bitcoins erneut investiere und Ripple, Ethereum, Litecoin und Co nochmal mitnehme, da ich hier immer noch teils mit 80 % im Minus bin.

Meine Sparrate – ohne Urlaube gehts besser

Ein weiterer toller persönlicher Nebeneffekt vom Shutdown, Ausgangssperre und Corona-Angst, ist die Sparrate. Denn die hat sich in diesem Jahr extrem positiv verändert – trotz Autokauf.

Eigentlich standen dieses Jahr zwei tolle Flugreisen auf dem Programm. Beide Reisen mussten bzw. wurden abgesagt. Stattdessen ging es an die heimische Ostsee.

Auch viele Tagesausflüge, Zoobesuche, Schwimmbad, Freizeitpark, Essen gehen usw. war dieses Jahr alles nicht möglich. Das machte sich in unserer Familienkasse deutlich bemerkbar. Eigentlich sehr schade, dass wir viele Reisen, Ausflüge nicht machen konnten und uns dadurch viele tolle Momente, Erfahrungen und Eindrücke verwert geblieben sind. Die Haushaltskasse hat es gefreut.

Mein Blog

Der Umsatz mit dem Blog, auf Social Media und mit den Büchern ist deutlich und spürbar eingebrochen. Zum einen liegt das an mir selbst, da ich gerade mit dem Marketing in Bezug auf P2P-Kredite und meinen Büchern vorsichtig geworden bin.

Mir ist das Vertrauen der Leser wichtiger, als der Umsatz. Wenn ich in etwas vorsichtiger und defensiv investiere, dann möchte ich das nicht aktiv und groß bewerben.

Zum anderen ist das Interesse an P2P-Krediten und den P2P-Plattformen spürbar zurückgegangen, was ich vor allem am Suchvolumen bei Google gemerkt habe.

See Also
Die Finanzkrise Lehman Bank Pleite

Rein von den Besuchszahlen her hat sich hobbyinvestor.de trotzdem ganz toll entwickelt, wie ich hier bereits berichtet habe. Der Umsatz ist allerdings eingebrochen.

Mein Ausblick auf 2021

Ich bin ein eher vorsichtiger Mensch und blicke sorgenvoll auf das Jahr 2021 – in Bezug auf Wirtschaft & Finanzen.

Ich rechne fest mit einem weiteren Crash an der Börse.

Die Realwirtschaft liegt am Boden. In vielen Brachen stehen Unternehmer vor drohenden Insolvenzen.

Meiner Meinung nach ist es unmöglich das alles mit Finanzhilfen aufzufangen.

Ich glaube, dass die Börse nicht ewig die tatsächlichen Probleme ignorieren kann.

Zum Beispiel hatte Bayer schlechte Quartalszahlen. Der Kurs sackte ab. Ich habe das als sehr langfristiges Investment angesehen und bin eingestiegen. Doch trotz der schlechten Zahlen zog der Kurs von 42 Euro auf 48 Euro an.

Ähnliches bei Daimler. Für 26 Euro im März gekauft, ebenfalls langfristig. Für mich persönlich hat Daimler die schönsten E-Autos der nächsten Jahre in der Hinterhand. Trotzdem liegt die Autobranche aktuell am Boden. Bisher ist von E-Autos nicht viel zu sehen. Und was macht der Aktienkurs? Kletterte auf 57 Euro!! Verdoppelt sich – einfach so – trotz Katastrophen-Nachrichten.

Für mich muss das einfach knallen. Vielleicht nicht global aber bei einzelnen Brachen sicherlich. Damit ich Cashreserven für den erwarteten Crash habe, habe ich die Woche alle Einzeltitel in meinem Portfolio verkauft:

  • Coca-Cola
  • Kraft Heinz
  • Daimler
  • Fresenius
  • Bayer

Was ich hier in wenigen Monaten verdient habe ist für den Zeitraum super. Sodass ich seit sehr langer Zeit wirklich mal wieder Gewinne an der Börse realisiere.

Meine ETFs fasse ich nicht an. Hier läuft alles wie gehabt. Auch meine Apple Aktien werde ich behalten. Denn natürlich kann ich mich auch irren – dann will ich wenigstens meine ETFs noch haben 🙂

Viele hoffen nun auf den Impfstoff und träumen schon von einem „normalen“ Sommer. Ich bin da eher weniger optimistisch und glaube, dass wir auch in 2021 noch ganz erhebliche Einschränkungen haben werden.

Zudem muss uns bald noch die Rechnung präsentiert werden.

Wer soll für die aberwitzigen Fantastillionen-Rettungen für Wirtschaft und Arbeitsmarkt aufkommen? Wie sollen die Staaten mit Steuerausfällen die ganzen Kosten wuppen? Wer zahlt die Impfungen?

Klar ist, das werden du und ich bezahlen. Die Fragen sind: Wann und in welcher Form werden wir zur Kasse gebeten?

Es wird eine Gratwanderung werden zwischen Wirtschaft stärken und Steuerzahler schröpfen. Daher erwarte ich neben schlechten Wirtschaftszahlen auch eine Corona-Steuer – die natürlich einen viel schöneren Namen bekommen wird.

Spätestens nach den Bundestagswahlen im Herbst wird man uns Bürgern die Rechnung vorlegen.

Wie ist dein 2020 gelaufen? Wie blickst du auf das nächste Jahr?

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