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Was sind eigentlich CFDs?

Was sind eigentlich CFDs?

Was sind CFDs

In den letzten Jahren habe ich mich mit dem Optionshandel beschäftigt und hier eine Zeitlang einige Trades getätigt. Das Ganze hat mir am Anfang viel Spaß gemacht. Aber nach ein paar Monaten wurde es mir irgendwie zu lästig. Es nervte mich ständig abends schauen zu müssen, ob die Positionen gegen mich laufen oder nicht.

Daher habe ich das Thema letztes Jahr beendet (immerhin mit einem Gewinn). Die Optionen waren ein nettes und gewinnbringendes Investment aber den Aufwand wollte ich einfach nicht mehr leisten. Und dann ist es wieder ruhiger geworden.

Aber in letzter Zeit habe ich viel über CFDs und deren Möglichkeiten gelesen und überlege, ob ich auch dieses Investmentfeld einmal praktisch selbst austesten soll. Schließlich bin ich immer wieder auf der Suche nach neuen Bausteinen für meine Altersvorsorge. Daher hier mal ein paar Infos, was CFDs überhaupt sind und was dich hier erwartet.

Was bedeutet „Contract for Difference“

CFDs sind Derivate und stellen ein besonders effizientes Finanzinstrument dar. Die Abkürzung CFD steht für „Contract for Difference“. Ins Deutsche übersetzt ist das ein Differenzkontrakt. Ich weiß, das Wort erklärt es jetzt auch nicht wirklich.
Bei einem Differenzkontrakt geht es um einen Vertrag zwischen zwei Parteien, die eine zukünftige Wert-Entwicklung eines abgesprochenen Underlyings absprechen. Das Underlying können Rohstoffe, Aktien, Anleihen oder ganze Indizes sein. Böse Zungen würden sagen, es geht um eine Wette – steigt oder fällt der Wert des Underlying.

In der Praxis läuft das ganze so ab, dass du als Trader einen Vertrag mit deinem Broker über z.B. den Kursverlauf einer bestimmten Aktie machst. CFDs sind beliebt, da nur wenig Kapitalbedarf benötigt wird – es kann gehebelt werden. Was aber auch Gleichzeit ein nicht zu unterschätzendes Risiko darstellt, auf das ich später noch zu sprechen kommen.

Auch CFDs auf Devisen werden angeboten. Vom Euro bis zum Yen sind viele Währungen möglich. Mittlerweile sind auch die beliebten Kryptowährungen beim CFD Handel sehr häufig zu finden.

Als Trader kannst du mit den CFDs auf steigende sowie auf fallende Kurse setzen. Mithilfe der Hebelwirkung sind überdurchschnittliche Gewinne möglich. Das liest du häufig. Aber die Medaille hat immer zwei Seiten. Wo hohe Gewinne möglich sind, kann auch der Totalverlust drohen! Daher ist unter anderem die richtige Diversifizierung im Portfolio entscheidend, die anhand einer Reihe von Kriterien rund um das Investment klug strukturiert sein sollte.

Die Funktionsweise und die Frage nach der Margin

Als CFD Trader besitzt du die ausgewählten Assets nicht, sondern spekulierst nur auf deren übertragene Wertentwicklung. Deshalb muss das Underlying (z.B. eine Aktie oder eine Währung) nicht gekauft und bezahlt werden, sondern es wird lediglich eine sogenannte Margin beim ausgewählten Online-Broker hinterlegt.

Eine solche auch Sicherheitsmarge bezeichnete Einlage ermöglicht dann den schon genannten Hebel. Die Höhe des Hebels und damit die eigentliche Wirkung von Gewinn und Verlust hängt vom Anbieter und von der einbezahlten Margin ab. Bevor Anfänger bei beliebten, aber auch häufig kritisieren Brokern wie eToro traden, sollten sie sich bezüglich der Vor- und Nachteile des Brokers informieren.

Ein Vorteil ist, dass das eigene Kapital nicht vollständig gebunden ist, sondern im Vergleich zum gewöhnlichen Handel am Finanzmarkt eben nur ein kleiner Anteil nötig ist. Wer sich schon einmal mit dem Optionshandel beschäftigt hat, der kennt die Wirkung der Margin.

Als Trader bestimmst du nun, ob du auf steigende oder fallende Kurse setzen möchtest. Im Fachjargon als long / call und short / put bezeichnet. Entsprechende Bewegungen beim Basiswert führen zu einer gehebelten, überproportionalen Entwicklung der CFD´s. Natürlich betrifft das Gewinne wie Verluste gleichermaßen und es ist sehr wichtig, sich über diverse Instrumente wie zum Beispiel ein Stop-Loss Limit entsprechend abzusichern.

Als spekulative Finanzprodukte sehr chancenreich dienen die Differenzkontrakte häufig auch der Sicherung eines Depots, das ansonsten eher konservativ aufgestellt ist – eine gegenteilige Position mit hohem Hebel kann Verluste unter Umständen ausgleichen.

Exkurs: Seit wann gibt’s CFD als Option am Finanzmarkt überhaupt?

Schon in den 80er-Jahren ging die Schweizer Bank UBS diesen Weg und versuchte dadurch Steuern in UK zu vermeiden, weil damals auf der Insel eine absurde Abgabe auf jede Transaktion fällig war. Der CFD Handel stammt daher aus dem Investmentbanking. Investments in diesem Bereich umgehen die offiziellen Börsen, was das Trading zu einem viel flexibleren Verhältnis zwischen Anleger und Broker macht.

Der heute präsente OTC Handel (steht für „over the counter“) bezieht sich auf außerbörsliche Geschäfte, ermöglicht die CFD Trades als damit typische hocheffiziente Derivate. Wichtig auf dem Weg dieser Anlagemöglichkeit war übrigens auch die Entscheidung von 2017 durch die bundesdeutsche Finanzaufsicht, die eine Nachschusspflicht verboten hatte und dadurch den Anlegern noch mehr Sicherheit garantiert. Niemand kann heute mehr Geld verlieren als eingezahlt wird und dadurch ist das Risiko viel geringer als in der Vergangenheit.

CFD Handel bietet die ganz große Auswahl

Egal ob klassische Anlagen oder hochinnovative Trades auf Blockchain und Bitcoins – das Trading mit CFD´s ermöglicht eine ungeheure Vielfalt an Investments. Das ist sicher einer der Gründe, warum sich CFDs so großer Beliebtheit erfreuen. So sind beispielsweise unzählige Währungspaare handelbar, sodass Trader direkt und schnell auf politische oder wirtschaftliche Krisen beziehungsweise umgekehrt auf Chancen reagieren können.

Auch wenn du gar nicht selbst aktiv handeln / traden willst, ist es trotzdem Interessant das Geschehen zu beobachten. Vor allem bei global gehandelten Rohstoffen gibt es immer wieder interessante Abhängigkeiten. Beispielsweise haben die Wirbelstürme in der Hurrikan-Saison auf Florida durchaus ihren Einfluss auf den Preis beim Orangensaft. Auch streikende Bauern in Ghana oder der sehnlich erwartete Regen an der Elfenbeinküste kann den Kurs beim Kakao direkt beeinflussen.

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Weiter geht es mit Aktien, die gerade eine tolle Bilanz verkünden oder andersherum eine Gewinnwarnung herausgeben, auf die dann Shortseller anspringen, sich positionieren und am fallenden Kurs eine gute Rendite verdienen. Jeden Monat zu festen Terminen gibt es Daten aus der Wirtschaft, es gibt die Vorträge der Zentralbanken, auf die Investoren in aller Welt achten und wenn dann noch die Scheichs die Ölhahn auf- oder zudrehen, bietet das ebenfalls Chancen für pfiffige CFD Trader. Wohlgemerkt Chancen! Auch wenn solche Muster in den letzten Jahren immer wieder funktioniert haben, sind sie nur ein Ansatzpunkt KEINE Garantie. Eine rückwärtige Betrachtung der Vergangenheit ist niemals ein Garant für die Zukunft! Kann aber durchaus genutzt werden.

Kryptowährungen hingegen sind als neues Zahlungsmittel sehr populär, werden aber auch von vielen sehr kritisch beäugt. Sei es nun beim grotesken Stromverbrauch oder den Regierungen, die normalerweise kein Interesse daran haben die Wertschöpfung beim im Umlauf befindlichen Geld aus der Hand zu geben.

Wie lassen sich die Chancen beim CFD Trading optimieren?

Informationen, klare Gebühren und ein rundum zuverlässiger Online Broker sind die Grundlagen für den Handel mit CFD Derivaten. Es wichtig, Zugriff zu haben auf Echtzeit Daten, News und Bilanzen vom Markt, was sich dann prima in den Trader einbinden lässt. Der Austausch via Social Trading mit anderen Investoren kann sich zusätzlich lohnen, es gibt Copy Trading zum Nachverfolgen der Profis und natürlich sollten Anleger Analysen lesen, sich weiterbilden, etwa bei einem praktischen Webinar und vor dem Handel mit Echtgeld, das in der Regel kostenlose Demokonto durchdeklinieren auf dessen Tools und Instrumente.

Gerade die kostenlosen Demokonten sind ungemein wichtig. So habe ich auch meine ersten Erfahrungen beim Optionshandel gelernt. Wenn deine Wette gegen dich läuft und die Margin dünn wird – kommt viel zu oft die Panik durch. Daher ist Erfahrung, Disziplin und ein eisernes Regelwerk hier wirklich – im wahrsten Sinne des Wortes – Geld wert.
Überschätze dich nicht und steige niemals direkt mit einem Echtgeldkonto ein!!

Ein sehr wichtiges Werkzeug ist die (technische) Chartanalyse. Diese ist meist mit der Handelssoftware möglich und liefert dir die unzähligen Indikatoren wie zum Beispiel Trendkanäle oder gleitende Durchschnitte. Meist werden diese in Echtzeit angezeigt.

Die Kosten

Es ist immer wichtig, beim Trading die Kosten im Auge zu halten, da jeder Chart nun mal eine Menge Optionen bietet für den Ein- und Ausstieg. Das ständige Agieren am Markt sollte natürlich nicht durch hohe Gebühren geschmälert werden. Ein gutes Beispiel ist hier der Spread als Differenz zwischen Brief- und Geldkurs. Die guten Online-Broker setzen diesen Unterschied möglichst gering an. Die Transparenz ist wichtig und das betrifft auch die sogenannten Haltekosten, die sich ergeben, wenn eine Position im Depot bleibt – z.B. über Nacht oder am Wochenende.

Mein Fazit

Wer die Hebelwirkung beim CFD Handel klug einschätzt, sich per regelmäßigen Stop-Loss Orders absichert und immer nur Kapital einsetzt, dass man im schlimmsten Fall auch verlieren kann, dem bieten sich bei diesem Finanzinstrument vielseitige Chancen auf unzählige aussichtsreiche Basiswerte.

Achtet auch bei der Auswahl eines passenden Online-Brokers auf die App. Denn das CFD Trading ist zeitintensiv und ich verbringe viel Zeit mit den Apps.

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