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5 Dinge die du vor dem Investieren unbedingt klären solltest!

5 Dinge die du vor dem Investieren unbedingt klären solltest!

Nachdenken erlaubt

Vor allem Einsteiger und Anfänger sollten vor dem ersten Investment, egal ob in Aktien, Immobilien oder in P2P-Kredite vorab einige Punkte klären. Ich habe für dich fünf Fragen vorbereitet, die du dir vor dem Investieren stellen solltest.

Wenn du Geld investierst, ist dieses Geld erst einmal weg und kann ggf. für dich länger nicht verfügbar sein. Um Enttäuschungen oder gar Verluste zu vermeiden, solltest du diese Fragen ehrlich beantworten und dir vor allem Zeit dafür nehmen und in Ruhe darüber nachdenken.

Ein Mensch ohne Plan ist wie ein Schiff ohne Steuer

Meine Fragen sollen dich nicht ärgern oder demotivieren. Im Gegenteil, sie sollen dir dabei helfen zu prüfen, ob du mit deinem Geld überhaupt investieren solltest oder ob du es nicht lieber für Wichtigeres einsetzen könntest. Nichts ist ärgerlicher als aus der Not heraus verkaufen zu müssen.

Beim Investieren oder beim Anlegen ist gute Planung wichtig. Niemand setzt sich mit seiner Familie einfach so ins Auto und sagt: „Wir fahren jetzt irgendwohin in den Urlaub“.

Vor jeder Reise steht eine Überlegung mit anschließender Planung, genauso sollte es auch beim Geld anlegen sein.

Fünf Fragen für deinen Erfolg beim Geld anlegen

Frage 1 – Bist du abgesichert?

Bevor du dein Geld investierst oder anlegst, stell dir die Frage, ob du abgesichert bist.

Im Leben können viele Dinge passieren. Manches ist harmlos, manches kann aber existenziell werden. Nicht ohne Grund gibt es Versicherungen, die dich gegen existenzielle Gefahren absichern. Unter diesen Gefahren kannst du alles verstehen, was dich in deiner persönlichen Existenz bedrohen kann.

Du merkst vielleicht schon, dass solche existenzielle Gefahren sehr individuell sind. Ein Single kann zudem viel mutiger unterwegs sein, als ein Alleinverdiener mit 3 Kindern. Daher ist es ungemein wichtig, dass du dir für dich selbst deine Gedanken machst.

Ganz allgemein gesagt gibt es drei wichtige Versicherungen in diesem Bereich:

  1. Berufsunfähigkeitsversicherung (BU)
  2. Private Haftpflichtversicherung (PHV)
  3. Risikolebensversicherung

1. Die Berufsunfähigkeitsversicherung

Die Berufsunfähigkeitsversicherung versichert dich gegen eine mögliche Berufsunfähigkeit. Da der Beruf für die meisten von uns, die Haupteinnahmequelle ist, zählt diese Versicherung zu den wichtigsten Versicherungen.

Es gibt natürlich Berufsgruppen, für die eine Berufsunfähigkeitsversicherung nicht bezahlbar ist oder im Falle einer Vorerkrankung auch gar nicht möglich ist. Solltest du dazugehören, informiere dich über Alternativen! Was passiert, wenn du erwerbsunfähig/berufsunfähig wirst? Was passiert mit deinem Partner? Kann dein Verdienstausfall aufgefangen werden? Was wenn du Kinder hast oder bekommst?

Daher mein Ratschlag an dich, mach dir Gedanken darüber, was passieren würde. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist kein Schnäppchen. Aber eine sehr wichtige Absicherung gegen existenzielle Gefahren. Je früher man damit anfängt umso „günstiger“ ist die Versicherung.

Kleiner Tipp, informiere dich direkt auch über eine Unfallversicherung.

2. Die private Haftpflichtversicherung / Privathaftplicht

Über die private Haftpflichtversicherung wird gern und viel diskutiert. Viele sehen diese Versicherung als überflüssig an, mit der Begründung „Wann passiert denn schon mal was?!“. Passieren kann es immer mal. Vor allem, wenn man Kinder hat.
Die meisten vergessen immer, dass du in Deutschland mit deinem gesamten privaten Vermögen haftest, wenn du einem Dritten Schäden zufügst.

Ich persönlich kann nicht verstehen, warum überhaupt diskutiert wird. Die Privathaftpflicht kostet kaum was. Selbst als komplette Familienhaftpflicht mit der Option „deliktunfähige Kinder“ liegen die Preise deutlich unter 80 Euro im Jahr. Singles starten bereits bei ca. 30 Euro.

3. Die Risikolebensversicherung

Eine Risikolebensversicherung sichert nach deinem Tod deine Hinterbliebenen ab. Ich persönlich kann die Risikolebensversicherung allen empfehlen, die eine Familie haben. Wer kleine Kinder hat, sollte sich zumindest mal die Zeit nehmen und sich ein Angebot einholen.

Wer zudem noch ein Haus über 20-30 Jahre abbezahlen muss, sollte sich unbedingt mit dem Risiko auseinandersetzten, das nach seinem Tod die Familie zu tragen hat.

Auch hier gehen die Preise bereits deutlich unter 100 Euro im Jahr los. Ich weiß, dass jetzt einige aufschreien. Bei einer Risikolebensversicherung zahlt man einfach nur „stumpf“ sein Geld ein. Stirbst du im Vertragszeitraum nicht und überlebt die Laufzeit, dann ist das ganze Geld futsch.

Das ist richtig. Überlebe ich die Laufzeit, ist mein eingezahltes Geld weg. Sterbe ich aber vorher ist meine Familie erst einmal finanziell abgesichert. Meine Frau könnte unser Haus auf einen Schlag abbezahlen und hätte noch Geld, ohne direkt in Existenzängste fallen zu müssen.

Meine Risikolebensversicherung kostet 90 Euro im Jahr. Bei einer Laufzeit von 20 Jahren sind das 1800 Euro. Ganz ehrlich, meine Familie abgesichert zu wissen, ist mir 1800 Euro in 20 Jahren wert!

Weiterer Schutz

Es kann für dich persönlich aber noch weitere Versicherungen geben, die sinnvoll sein können. Hier liegt es an dir zu analysieren, was für dich persönlich wichtig bzw. existenziell ist.

Ich zum Beispiel habe noch eine Hausratversicherung. Sollte durch Feuer oder Wasser mein Hausrat zerstört werden, würde mich das schon heftig treffen. Deshalb ist es mir wichtig, mich hier abgesichert zu wissen. Dem schließt sich eine Gebäudeversicherung für unser Haus an.

Ganz anders bei der Zahnzusatzversicherung. Ein Implantat kann schnell mal ordentlich Geld kosten. Sollte ich eines benötigen wäre es sehr ärgerlich, es würde mich aber finanziell nicht in den Ruin stürzen. Deshalb habe ich keine Zahnzusatzversicherung.

Bei der Absicherung hängt viel von dir, deinem Vermögen und deiner Risikofreude ab.
Deshalb mache dir hier in Ruhe deine Gedanken! Werde vorsichtiger, wenn du für andere noch Risiko mitträgst (z.B. Frau oder Kinder).

Frage 2 – Hast du ausreichend Kapital für mindestens 3 Monate?

Man weiß nie, was kommt. Bevor du dein Geld in risikoreiche Anlageformen packst oder für lange Zeit anlegst, sorge für ausreichend Liquidität.
Lege mindestens drei Netto Monatseinkünfte auf ein Tagesgeldkonto, auf das du sofortigen Zugriff hast. Drei Monate würde ich als Faustformel ansehen und es kann für dich ggf. sinnvoll sein besser 4, 5 oder gar 6 Monatseinkünfte auf der hohen Kante liegen zu haben. Auch hier kommt es auf dich persönlich an. Einem Alleinstehenden reichen 3 Monate, ein Familienvater mit Haus und Auto(s), kleinen Kindern und Frau zu Hause, sollte vielleicht mehr Puffer zur Verfügung haben. Auch Selbstständige sollten sich hier genau überlegen, wie viel Puffer notwendig ist.

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Warum solltest du das tun? Um dich vor Unvorhersehbarem abzusichern. Was, wenn morgen dein Auto kaputtgeht? Du hast kein Auto? OK, was wenn du morgen arbeitslos wirst, bzw. als Selbstständiger keine Aufträge mehr kommen? Oder plötzlich innerhalb weniger Tage Kühlschrank und Waschmaschine ihren Geist aufgeben. Und, und, und. Passieren kann immer etwas und du willst ja nicht gleich einen Kredit aufnehmen müssen.

Auch diese Frage musst du für dich individuell beantworten. Wie sieht dein Umfeld aus, wie viel Risiko verträgst du und wie sehen deine Zukunftspläne aus? Alles ganz individuell. Ob du nun 2 Monate Puffer hast oder 4 ist egal, das Wichtige ist, dass du dir Gedanken darüber machst und planst. Ein guter Plan ist meistens schon die halbe Miete.

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Frage 3 – Bist du schuldenfrei?

Solange du Schulden hast, überlege dir deine Investments sehr gut. In den meisten Fällen lohnt es sich, erst einmal alle Konsumkredite zu tilgen, auch das Auto. Es macht keinen Sinn Geld in riskante Investments zu pumpen, wenn du das Geld im täglichen Leben sinnvoller einsetzen könntest.

Mache dir wirklich deutlich und bewusst, dass dein investiertes Geld in Börse, Immobilien oder P2P-Kredite längerfristig nicht verfügbar sein kann. Eventuell sogar komplett verloren gehen könnte. Deshalb sollte eine Schuldenfreiheit immer im Vordergrund stehen.

Schuldenfrei zu sein macht dich zudem unabhängiger, da du nicht an die Kreditrückzahlungen gebunden bist und es erhöht deinen monatlichen Cashflow.

Auch hier kannst du natürlich wieder über Schwarz und Weiß diskutieren. Eine Hypothek für dein Haus sehe ich persönlich als eine Ausnahme an, wenn du die Hypothek vernünftig stemmen kannst. Aber auch hier solltest du prüfen, ob du dein Geld nicht in eine Sondertilgung stecken könntest.

Gerade bei der Beantwortung von den Fragen 2 und 3 hilft dir ein Überblick über deine Finanzen. Ich empfehle dir daher ein Haushaltsbuch anzulegen. Und nein, dass muss keine Excel-Liste sein und es muss auch nicht zeitaufwendig werden. Ich habe eine sehr einfache Form der Haushaltsbuchführung gefunden.

Frage 4 – Beurteile dein Lebensplan

Du hast 3000 Euro übrig und willst Aktien kaufen, heiratest aber im nächsten Jahr?
– Lass es bleiben! Also das mit den Aktien, nicht das heiraten 😉
Sollte es zu einem Crash an der Börse kommen, wie willst du das deiner Frau verklickern, dass ihr Hochzeitskleid nicht drin ist?

Du hast 20.000 Euro gespart und willst die 12 % Rendite bei einer P2P-Plattform mitnehmen, um dir nächstes Jahr beim Hausbau eine Luxus Küche leisten zu können?
– Lass es bleiben!! P2P-Kredite sind eine riskante Geldanlage. Es gab hier noch keinen richtig großen Crash und niemand kann dir sagen, wie sicher dein Geld wirklich ist. Rechne mit dem Schlimmsten. Nimm die 20.000 Euro und parke sie kurzfristig auf einem Tagesgeldkonto aber zocke nicht so kurz vor einem Hauskauf.

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Dir wird eine super günstige Immobilie aus den 60ern angeboten, die du toll vermieten könntest, aber dein Arbeitgeber hat schon durchblicken lassen, dass es nächstes Jahr zu Kündigungen kommen kann?
– Lass es bleiben! Bei solchen Ankündigungen solltest du dein Geld beisammen lassen und abwarten, wie sich deine berufliche Situation verändert. Ein altes Haus birgt immer Gefahren (Renovierung / Sanierung).

Soweit mal drei Beispiele zu unterschiedlichen Plänen. Ich hoffe, du verstehst, auf was ich hinaus will?
Bevor du Geld anlegst, achte auf deine persönlichen Pläne. Was hast du vor? Neues Auto, Hochzeit, Kinder, Haus, usw. Je mehr Eigenkapital du in diesen Fällen hast, umso besser ist deine Lage. Lege nie Geld langfristig an, was du selbst in naher Zukunft brauchen wirst!

Frage 5 – Plane deine Strategie

Du hast die oberen 4 Fragen alle, zu deiner vollsten Beruhigung beantworten können und wirklich etwas Geld übrig? Überlege dir nun, welcher Risikotyp du bist. Wenn du eine Anlage bzw. ein Investment für dich gefunden hast, frage, ob es zu deinem Gesamtportfolio passt. Versuche überlegt, geplant und überzeugt zu investieren. Wenn du von deinem Investment überzeugt bist, kannst du einen Crash viel leichter aussitzen. Und ganz wichtig: Zocke nicht!

Überlege dir eine Strategie, wie du dein Geld anlegst und wie du dein Risiko streust. Das Zauberwort heißt „Asset Allocation“. Setze nicht alles auf ein Pferd, sondern suche dir mehrere Pferde. Halte die Gebühren und Kosten minimal.

Gerade an der Börse kann man mit dem richtigen Depot einiges einsparen, zum Beispiel kostenlose Käufe, kostenlose Sparpläne usw. Siehe hierzu auch: Schnell und einfach das passende Depot finden.

Das Thema Asset Allocation ist sehr umfangreich und sprengt den Rahmen meines Artikels. Starte langsam, sammle Erfahrungen und steigere dich dann. Gerade für Anfänger eignet sich ein ETF Sparplan auf einem soliden und großen Index (MSCI World, S&P500, EURO-STOXX,…). Auf der gewonnenen Erfahrung lässt sich dann aufbauen. Ich kann dir als Einstieg das Buch von Gerd Kommer empfehlen: Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs: Wie Privatanleger das Spiel gegen die Finanzbranche * gewinnen. Schau auch mal in meinen Artikel über WeltInvest. Wer sich mit der Auswahl von ETFs schwertut, fährt für den Start mit solchen Angeboten auch sehr gut.

Fazit

Mir haben diese fünf Fragen bisher immer sehr geholfen. Ich hoffe, dass auch du diesen Fragen für sinnvoll erachtest und sie dich vielleicht, hier und da, zum Nachdenken bringen? Die Fragen sollen dir helfen gezielt und geplant vorzugehen.
Schreib mir doch in den Kommentaren, was du von meinem Vorgehen hältst oder vielleicht ist dir noch eine Frage eingefallen, die ich vergessen habe?

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