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EstateGuru expandiert nach Deutschland

EstateGuru expandiert nach Deutschland

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 Am Donnerstag gab es einen sehr interessanten Newsletter von EstateGuru. Darin wurde berichtet, dass eins der Ziele für 2020 die Expansion nach Deutschland sei. EstateGuru möchte in Deutschland eine Niederlassung eröffnen und hier Fuß fassen.

Warum finde ich das interessant? Weil EstateGuru für gewöhnlich mit erstrangigen Sicherheiten arbeitet. Hinzu kommt die relativ geringe Einstiegshürde von 50 Euro pro Investment. Eine Kombination die in Deutschland von keine Plattform bisher angeboten wird.

Der deutsche Platzhirsch Exporo nimmt als Mindestinvestment 500 Euro, bei den Anleiheprojekten sind es sogar 1000 Euro pro Projekt. Hier können nur Investoren mit sehr großem Geldbeutel streuen. Droht ein Projektausfall, wie jetzt zum ersten Mal bei den beiden Projekten Marburg I und II, so sehen wir Investoren in die Röhre. Ob Investoren Teile ihres eingesetzten Kapitals wiedersehen werden ist noch offen, dazu muss nun das Insolvenzverfahren abgewartet werden. Bei einem Nachrangdarlehen kannst du aber 1 und 1 zusammenzählen. Es sieht nicht gut aus.

Ein Ausfall von 500 Euro bzw. 1000 Euro muss erstmal wieder aufgefangen werden.

Bei Bergfürst startest du bereits ab 10 Euro, hier kann ich also gut und breit Diversifizieren. Erstrangige Sicherheiten habe ich aber auch hier nicht.

Daher würde ich mich sehr über einen Deutschlandstart von EstateGuru freuen. Mit der Varengold Bank gibt es zudem schon eine deutsche Partnerbank.

Das Interview zu den Expanisonsplänen mit Mihkel Roosme

Im Newsletter gab es noch ein kleines Interview mit dem Leiter der Geschäftsentwicklung Mihkel Roosme.

Wie sehen Ihre Pläne für Deutschland aus?

Mihkel Roosme: EstateGuru hat sich zum Ziel gesetzt, in den nächsten drei Jahren in allen großen europäischen Märkten Fuß zu fassen. Wir haben uns im Baltikum etabliert, sind nach Finnland expandiert, haben dort einen Landesvertreter und stecken mitten im Lizenzierungsprozess. Als Nächstes haben wir Deutschland, Großbritannien und Spanien auf der Liste. Warum Deutschland? In unserer Vorstandssitzung im September haben wir ausführlich diskutiert, welche Länder genügend Sicherheit bieten und auf der anderen Seite groß genug sind, um die von unserem Businessplan festgesetzten Ziele zu erreichen. Deutschland war in allen Kategorien die Nummer eins. Auf der einen Seite sicher und stabil zu sein und auf der anderen Seite genügend freie und verfügbare Ressourcen zu haben, war ausschlaggebend. Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen und Banken verfügen über einen großen Bargeldbestand.

Wie hoch ist das Potenzial in Deutschland? Gibt es viele Wettbewerber?

Es wird prognostiziert, dass in drei bis fünf Jahren die alternative Finanzierung den Anteil an den heutigen Finanzierungsbeträgen mindestens drei- bis fünffach erhöht. Da das Produkt selbst noch recht jung ist, gibt es viele Tests, jeder entwickelt sein Produkt – was ist das richtige Risikoverhältnis, was ist das perfekte Produkt? In Deutschland gibt es ca. 5 ernstzunehmende Wettbewerber, aber die Geschäftsmodelle sind etwas anders, einige bieten Kredite sowohl für Privatpersonen als auch Unternehmen, andere bieten Kredite ohne Sicherheiten an, wieder andere vergeben keine Kredite zur Immobilienentwicklung – die Auswahl ist vielfältig und breit. EstateGuru bietet Kredite nur für Unternehmen an und absolut alle Kredite sind mit erstrangigen Hypotheken besichert. Wir sehen, dass es eine Nachfrage nach unserem Produkt auf dem deutschen Markt gibt und bereiten die ersten zu finanzierenden Projekte vor.

Was sind die ersten Schritte, um in Deutschland anfangen zu können?

Es ist sehr wichtig, dass unsere Plattform selbst international ist. Wir haben bereits 35.000 Investoren aus 106 Ländern. Der Beitritt zu uns ist sehr einfach und geschieht vollständig digital. Wir verfügen über solide AML/KYC-Prozesse. Tatsächlich tun wir auf diesem Gebiet mehr, als von uns verlangt wird, denn wir wissen, dass früher oder später alle Crowdfunding-Plattformen viel strengere AML/KYC-Anforderungen umsetzen müssen. Es ist besser, jetzt in diesen Bereich zu investieren, da wir viele Mitarbeiter aus der Bankenbranche haben, und wir somit wissen, wie es funktioniert. Noch eine Sache, die im Moment kompliziert ist, ist die Regulierung, da Crowdfunding nicht europaweit geregelt ist und alle Länder selbst die Branche unterschiedlich handhaben. Jedoch entsprechen wir den Regulierungen jedes Landes. Wir verfügen über Lizenzen in Litauen und Großbritannien, sind von der FSA in Estland und Lettland genehmigt worden und haben eine Lizenz in Finnland beantragt. In Deutschland ist es noch komplizierter – da wir nicht planen, eine Bank zu werden, schließen wir mit der Varengold Bank einen Fronting-Servicevertrag ab, um in Deutschland vollständig operieren zu können. Dies war ein gemeinsames Interesse, da die Varengold Bank darauf spezialisiert ist, ein Marktplatz für FinTechs, wie EstateGuru, zu sein.

Haben Sie vor, eine Niederlassung in Deutschland zu eröffnen?

Wir versuchen, alle geschäftskritischen zentralen Prozesse in der Zentrale beizubehalten, um so effektiv wie möglich zu sein. Aber es ist klar, dass lokale Partnerschaften, Investorbeziehungen, Besprechungen etc. über die Kommunikation aufrechterhalten werden. Deshalb planen wir die Eröffnung einer Zweigstelle in Deutschland. Aber wir werden dies erst tun, nachdem wir einen lokalen Landesverantwortlichen eingestellt haben. Zurzeit sind wir auf der Suche nach solchen Verantwortlichen in Deutschland, Großbritannien und Spanien. In Zusammenarbeit mit dem lokalen Landeschef werden wir die besten Büroflächen suchen und ein lokales Team einstellen.

EstateGuru wird International stärker

Mir gefallen die Pläne von EstateGuru und ich finde neben Deutschland auch die Expansionspläne nach Großbritannien sehr interessant. In England habe ich noch keine Immobilienprojekte, von daher würde ich hier durchaus auch investieren.

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Bei Spanien ist EstateGuru wohl auch schon konkreter, schließlich wurde vor kurzem ein erstes Projekt aus Spanien erfolgreich finanziert.

Verzögerungen und Ausfälle

Viele der 10.000 deutsche Investoren auf EstateGuru sind nun seit 12 Monaten oder länger mit dabei. Sprich, bei vielen laufen die Investments aus. Auch beim Lesertreffen letzten Freitag war es einmal kurz Thema.
Nicht alle Projekte werden pünktlich genau am Stichtag zurückgezahlt. Es kommt zu Verspätungen und auch zu Ausfällen. 

Die Risiken beim Crowdinvesting

Wer selbst schon einmal ein Haus gebaut hat, der weiß – es läuft nicht immer alles Planmäßig. Du hast noch kein Haus gebaut? Dann hast du vielleicht schon die ein oder andere Geschichte über ein „Häuslebauer“ gehört?

Kurzum, beim Immobilien Crowdinvesting ist Zahltag, wenn die Immobilie fertig und verkauft ist. Ein Termin ist anvisiert, kann aber nicht immer gehalten werden. Gerade Investoren, die von den P2P-Krediten kommen bemängeln diesen Zustand. Bei den P2P-Krediten gibt es meist die Rückkaufgarantie, die bei ausgefallenen bzw. säumigen Kreditnehmer planbar nach 30 oder 60 Tagen eingreift. Dieses „Feature“ gibt es beim Crowdinvesting nicht.

Auch ich finde es ärgerlich aber du musst das leider akzeptierten oder aufhören zu investieren.

Ich habe nun 82 Projekte in meinem Portfolio. 45 Projekte laufen aktuell und 37 wurden erfolgreich zurückgezahlt. Ich hatte auch schon Projekte die 60+ Tage in Verspätung waren und gerettet wurden. Hinzu kommen drei Ausfälle, wo die Sicherheiten sehr erfolgreich zu Geld gemacht wurden.

Hier zahlt sich die erstrangige Sicherheit aus. In allen drei ausgefallenen Projekten war meine Rendite positiv. Ein vierter Ausfall „Tiskre residences“ beschäftigt mich leider schon länger.  

Tiskre residences ist seit 384 Tagen in Verzug

Seit 384 Tagen warte ich hier nun schon auf mein Geld. Das ist bisher in meinem Portfolio ein Härtefall. Die anderen Projekte „im Ausfall“ konnten deutlich schneller zu Geld gemacht werden.

Wenn du möchtest, kann ich gern mal ein Video zu meinem Portfolio erstellen und über die Entwicklung im Detail sprechen. Schreib ein Kommentar, wenn du Interesse hast.

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